24. Februar 2025

EU AI Act

Die Zukunft der KI in deutschen Unternehmen: Ein Blick auf die neuen Vorgaben ab 2025

Ab dem 02. Februar 2025 betreten deutsche Unternehmen neues Terrain, wenn es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) geht. Die Einführung der KI-Verordnung, auch bekannt als KI-VO oder im Englischen als EU AI Act, bringt eine Reihe von Anforderungen mit sich, die Unternehmen als Teil ihrer strategischen Planung berücksichtigen müssen.

Ein Überblick über die KI-Verordnung

In Artikel 113 der KI-VO ist festgelegt, dass bestimmte Vorschriften ab dem 02. Februar 2025 in Kraft treten. Die Artikel 1 bis 4 bilden das erste Kapitel und enthalten allgemeine Vorschriften, die den Rahmen für den KI-Einsatz abstecken. Artikel 5, das Kapitel II, enthält spezifische Verbote, die strikt eingehalten werden müssen. Diese Vorschriften betreffen alle Unternehmen, die KI-Systeme verwenden, einschließlich weit verbreiteter Tools wie ChatGPT, Microsoft Copilot und andere KI-Angebote.

Wichtige Deadlines

Neben dem Datum im Februar 2025 gibt es eine weitere wichtige Frist: Ab dem 02. August 2025 treten zusätzliche Vorschriften in Kraft, die sich insbesondere auf KI-Modelle mit allgemeinem Verwendungszweck beziehen. Diese Änderungen betreffen auch Software-Systeme, die KI nutzen, wie zum Beispiel KI-basierte Spam-Filter oder Suchmaschinen, die Empfehlungen generieren.

Einhaltung der Vorschriften ab 2025

Die Einhaltung der Vorschriften der KI-VO ist entscheidend. Artikel 3 bietet wichtige Begriffsdefinitionen, während Artikel 4 auf den Nachweis der KI-Kompetenz fokussiert. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter im Umgang mit KI-Systemen geschult sind. Der Nachweis der Kompetenz kann auf vielfältige Weise erfolgen, etwa durch technische und fachliche Schulungen oder durch die Nutzung von Programmierschnittstellen wie der API von ChatGPT.

Verbotene Verwendungszwecke von KI-Systemen

Artikel 5 der KI-VO listet zahlreiche Verbote auf, darunter die unterschwellige Beeinflussung von Personen oder die Bewertung von Personen über einen bestimmten Zeitraum basierend auf ihrem sozialen Verhalten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass diese verbotenen Zwecke ausgeschlossen sind, indem sie die eingesetzten KI-Systeme sorgfältig prüfen und beschreiben.

Empfehlungen für Unternehmen

Unternehmen sollten proaktiv handeln, indem sie ihre Mitarbeiter in der Nutzung von KI-Systemen einweisen und klare Anweisungen geben. Diese Einweisungen können sowohl schriftlich als auch in Form von Schulungen erfolgen, um sicherzustellen, dass KI-Systeme effektiv und sicher genutzt werden. Eine umfassende KI-Organisationsanweisung kann helfen, die erlaubte und unerlaubte Nutzung von KI zu regeln und Ansprechpartner für verschiedene Situationen zu definieren.

Arten der KI-Nutzung und Schutz von Rechten

Unternehmen sollten klar definieren, für welche Zwecke die Mitarbeiter welche KI-Systeme nutzen dürfen. Wichtig ist, dass alle mit KI generierten Ergebnisse vor ihrer Weiterverwendung geprüft werden, um mögliche Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden. Da KI-Inhalte aktuell keinen Urheberrechtsschutz genießen, sollten mit KI erstellte Werke manuell nachbearbeitet werden, um Anspruch auf Urheberschaft zu erheben.

Datenschutz und Datensicherheit

Da KI-Systeme umfangreiche Datenmengen verarbeiten, ist es essenziell, dass das Vertrauen der Nutzer in den Anbieter – und damit auch in das Land des Hauptsitzes – gesichert ist. Bekannte Geheimdienstgesetze in Ländern wie den USA machen es notwendig, die Wahl des KI-Anbieters sorgfältig abzuwägen. Datenschutz und die Einhaltung von Informationspflichten gemäß Art. 12 DSGVO sollten stets gewährleistet sein.

Nachweis der KI-Kompetenz und Risikobewertung

Der Nachweis der KI-Kompetenz sollte so erfolgen, dass er der Art der genutzten KI gerecht wird. Wird eine KI auf einer Webseite angeboten, sollte der Nachweis auch dort sichtbar sein. Eine Risikobewertung für jedes eingesetzte KI-System ist unerlässlich. Unternehmen sollten sicherstellen, dass nur KI-Systeme für konkrete und sinnvolle Zwecke genutzt werden, um Risiken zu minimieren.

Fazit

Die neuen Vorschriften der KI-VO erfordern von deutschen Unternehmen nicht nur eine Anpassung ihrer technischen Systeme, sondern auch eine strategische Neuausrichtung im Umgang mit KI. Durch Schulungen, klare Richtlinien und eine sorgfältige Auswahl der genutzten KI-Systeme können Unternehmen sicherstellen, dass sie nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch das Potenzial von KI voll ausschöpfen.

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